Reiskeimöl – für die Kosmetik und noch viel mehr
Der aus Asien stammende Reis ist heute für einen Großteil der Menschheit Grundnahrungsmittel. Schließlich ist die Pflanze billig anzubauen und enthält viele wichtige und Inhaltsstoffe, die gerade bei einer armen Bevölkerung einer Unterernährung entgegenwirken sollen. Die Qualität der kleinen Getreidekörner lässt sich etwa daran ablesen, dass sie selbst auf dem europäischen Markt etabliert sind – kaum einem anderen asiatischen Kulturgut ist das bisher gelungen.
Wann der Reis domestiziert wurde, war lange als Gegenstand von Kontroversen, bis im Jahre 2011 eine Gruppe von Wissenschaftlern die Frage klärte: Sie datierten alle Reisarten von Oryza sativa auf die wilde Art Oryza rufipogon zurück, die ihre Ursprünge ca. 8200 v. Chr. in China haben soll. 2012 konnte auch der Ort der Kultur genauer lokalisiert werden, dieser war das Perlfluss-Delta.
Der Reis verbreitete sich wahrscheinlich von diesem Gebiet aus zunächst in China und wurde dann in Südostasien und Indien bekannt. Es dauerte dann noch einige Jahrtausende, bis der Reis im Zuge der Vernetzung der Welt durch dichtere Handelsbeziehungen ca. 400 v. Chr. seinen Weg bis nach Ägypten und anderen Teilen Afrikas finden würde. In Europa baut man die Pflanze etwa seit dem 10. Jahrhundert in Spanien und dem 15. Jahrhundert in Italien an. Und als die ersten Pioniere sich im 17. Jahrhundert nach Amerika aufmachten, hatten sie den Reis gleich mit im Gepäck.
Die zwei größten Reislieferanten sind heute immer noch Asiaten, nämlich die Volksrepublik China und Indien. Generell kann Reis nur zwischen dem 45. Grad Nord und dem 40. Grad Süd herangezogen werden und setzt eine Temperatur von 25-30° C voraus. Dabei darf es zu keinem Nachtfrost kommen und es muss regelmäßig regnen. Durch die riesigen Mengen, die jährlich angebaut und umgesetzt werden, ist der Reis auch für das Aktiengeschäft interessant geworden. Das Reiskeimöl wird aus der Reiskleie gewonnen, die eigentlich als Abfallprodukt galt und bisher hauptsächlich als Tiernahrung verwendet wurde.
Auch das Reiskeimöl ist ursprünglich für Tiere gedacht: Man gibt es Pferden, um deren Muskelaufbau zu stimulieren und ihn in den Trainingsphasen zu erhöhen. Doch stecken in dem Reiskeimöl viele Wirkstoffe, die auch dem Menschen gut tun sollen. Daher hat die Kosmetik das Öl für sich entdeckt und begonnen, es als Wunderwaffe gegen spröde Haut zu vermarkten.
Reiskeimöle – Kaufempfehlungen
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Gewinnung von Reiskeimöl
Die vitamin-, fett-, und proteinreiche Reiskleie besteht aus Samenschale, Embryo und Fruchtwand des Reiskorns. Man gewinnt sie durch das Schälen des braunen, rohen Reises. Je nach Art befinden sich in dem Reis 16-32% Öl, das durch Raffination und Lösungsmittelextraktion gewonnen wird. Nicht nur der Anteil des Öles unterscheidet sich je nach Sorte, sondern auch das Öl selbst.
Das nativ gepresste Reiskeimöl ist bräunlich bis gelb und hat einen sehr markanten Geruch, während Öl, das für die Kosmetik oder als Nahrung verwendet wird, meist nahezu geruchlos und hellgelb ist. Dass das Reiskeimöl aus der Kleie hergestellt wird, spiegelt sich in der abweichenden Bezeichnung „Reiskleiöl“ (Rice Bran Oil) wider. Ein weiterer geläufiger Name ist „Reisöl“.
Die Gewinnung des Reiskeimöls muss schnell passieren, da die Kleie Lipasen und andere Enzyme beinhaltet, die rasch beginnen, Kohlenhydate, Proteine und Lipie zu zersetzen. Diese Enzyme müssen zunächst inaktiviert werden, etwa indem man die Masse kurz auf 130-140°C erhitzt. Hierbei kann es jedoch zu einer Steigerung der Anzahl an freien Fettsäuren kommen, was negative Auswirkungen auf die Qualität haben kann. Erhöht sich während des Erhitzens der Gehalt an Physterolen, Wachsen und Phospholipiden, wird das Öl dunkel. Auch kann eine Schaumbildung stattfinden, wodurch sich das Reiskeimöl nicht mehr oder nur noch bedingt zum Verzehr eignet.
Inhaltsstoffe von Reiskeimöl
Kauft man Reiskeimöl, gilt es besonders auf die Qualität zu achten. Da es nämlich noch kaum Standards gibt, variiert sie je nach Produkt stark. Dies zeigt sich dann in den unterschiedlichen Gehalten an Gamma-Oryzanol, das eine Mischung aus Phytosterolen und antioxidativ wirkenden Ferulasäuren ist, Tocopherolen und Lecithinen.
Das raffinierte Reiskeimöl enthält im Gegensatz zum nativen Öl nach der Entschleimung, Entsäuerung, Bleichung und Desodorisierung ca. 1% Gamma-Oryzanol, nur noch zwei Drittel der Menge an Tocopherolen und keine Phospholipide mehr.
Auch 99% der ungesunden freien Fettsäuren werden dabei entfernt. Für Nahrungsergänzungsmittel gibt es einen Standard: Hier ist der Anteil an Oryzanol festgelegt und das so angereicherte Öl wird u.a. an Pferde verfüttert. Diese diätischen Öle, die man auch Hunden gibt, werden normalerweise nicht weiter untersucht, wodurch sie zwar nicht für den Verzehr taugen, aber deutlich billiger sind. Als Speiseöl sollten sie daher nicht verwendet werden, doch kann man Seifen auf ihrer Basis bedenkenlos kaufen.
Vom Fettsäuremuster ist das Reiskeimöl dem Arganöl ähnlich. Beide teilen einen hohen Gehalt an Palmitinsäure und haben ein abgestimmtes Verhältnis zwischen Linol- und Ölsäure, weshalb beide Basisöle genannt werden. Durch einen Mangel an mehrfach ungesättigten Fettsäuren erhält das Öl eine ausgewogene oxidative Stabilität. Es gilt als halbtrocknendes Öl und hat eine Jodzahl von 100 bis ca. 115, ist gering fettend und gibt Emulsionen einen feuchten Charakter. Das Reiskeimöl ist etwa 12 Monate haltbar.
Wirkungen und Anwendungsgebiete von Reiskeimöl
Durch die oxidative Stabilität und dem UVB- und UVA-absorbierenden Gamma-Oryzanol, eignet sich das Reiskeimöl besonders für Sonnenschutzcremes, Seifen und Cremes zur Behandlung sensibler und spröder Haut. Dabei wirkt das Phytosterol für ein besseres Einziehen und soll geschädigte Haut beruhigen. Und weil das Öl wenig fettet, fühlt es sich angenehm an. Wird es von Tieren eingenommen, soll es den Muskelaufbau unterstützen.
Doch Vorsicht: Wird es bei Pferderennen verfüttert, kann dies als Doping gelten. Bei Hunden wird es angewandt, wenn sie zu wenig Muskelmasse ansetzen. Dadurch ist das Reiskeimöl eine weit verträglichere Therapie als etwa Anabolika. Allerdings muss hier auf die Menge geachtet werden, andernfalls kann das Tier zu Schaden kommen. Am besten hält man da Absprache mit dem Tierarzt. Ein übermäßiger Konsum des Öls kann Verdauungsprobleme nach sich ziehen.
Verwendung von Reiskeimöl in der Kosmetik
Neben der bereits erwähnten Verwendung als Hausmittel für spröde Haut, soll das Reiskeimöl auch Falten glätten können, indem es der Haut Feuchtigkeit und Geschmeidigkeit zurückgibt. Sogar bei Neurodermitis soll es helfen und Symptome lindern können. Hierzu reibt man das Gesicht zwei mal täglich mit einer dünnen Schicht ein und die Entzündungen werden gehemmt, sofern sie schwach bis mittel sind. Dadurch wird das Öl zur Alternative für künstliche Präparate.
Wer etwas stärkere Hautentzündungen, zum Beispiel auch stärkere Neurodermitis, hat, kann ebenfalls zum dem natürlichen Manuka Honig aus Neuseeland greifen, der eine besonders starke anti-entzündliche Wirkung haben soll und sowohl für äußere als auch innerliche Entzündungen genutzt wird. Tipp: auch CBD Öl soll bei Hautentzündungen helfen können, mehr dazu finden Sie bei Hanfosan oder Cannapa.
Es kann ebenfalls zur Verseifung gebraucht werden. So findet es sich in verschiedenen Naturseifen und wird mit 35% als Basisgrundlage verwendet. Dabei weicht die Seife etwas auf und hat bessere Schaumeigenschaften. Ihr Duft ist neutral. Nach dem Waschen bleibt ein sehr angenehmes Hautgefühl zurück. Diese Seifen können auch selbst gemacht werden.
Reiskeimöl als Speiseöl
In den letzten Jahren wurden auf dem kosmetischen Markt zahlreiche Anwendungsgebiete für das Reiskeimöl gefunden. Als Speiseöl wird es hier jedoch nur selten genutzt. Dabei hat es mit gängigen Ölen wie dem Olivenöl Gemeinsamkeiten und kann genau so verwendet werden. Ob für rohe oder gekochte Nahrung – es lässt sich leicht kombinieren, verleiht den Speisen eine würzige Note und verfeinert dadurch etwa Soßen oder Salate. Besonders gut passt es zu Risotto und anderen Reisgerichten.
Rezepte mit Reiskeimöl
Knusprige Kartoffelspalten: http://www.chefkoch.de/rezepte/2537871397545695/Knusprige-Kartoffelspalten.html
Schollenfilet: http://www.chefkoch.de/rezepte/2514831394631325/Schollenfilet-mit-Limettenbutter-und-Endivien-in-Kokosmilch.html
Bratwurst mit Chilli: https://rezeptwiese.de/rezepte/98947-nuernberger-bratwurst_mit_chilli-reis
Kalifornischer Weißkohlsalat mit Rosinen: https://rezeptwiese.de/rezepte/77846-kalifornischer-weisskohlsalat_mit_rosinen
Gebratener Wels mit Bratkartoffeln: https://rezeptwiese.de/rezepte/75332-gebratener_wels_mit_bratkartoffeln
Kantonnudeln mit Chilligemüse: https://rezeptwiese.de/rezepte/74427-kantonnudeln_mit_chilligemuese
Rosenkohl-Hackfleisch-Pfanne: https://rezeptwiese.de/rezepte/73221-rosenkohl-hackfleisch-pfanne
Glasnudelsalat Funtschosa: https://rezeptwiese.de/rezepte/70945-glasnudelsalat_funtschosa
Glasnudelsalat mit Mohrrüben: https://rezeptwiese.de/rezepte/70255-glasnudelsalat_mit_mohrrueben
Putenkeule in Asiasoße: https://rezeptwiese.de/rezepte/70067-putenkeulen_in_asiasause
Chinakohlsalat in Cranberry-Dressing: https://rezeptwiese.de/rezepte/69869-chinakohlsalat_mit_cranberry-senfdressing
Hinweis: